Trovasur und Hoamatbeat

Kubanisches Lebensgefühl auf Bayerisch

Trovasur und Hoamatbeat beim gemeinsamen Finale. Foto: Karin Sommer

Konzert im Seeforum Rottach

Tage vorher war das Seeforum Rottach ausverkauft. Das Kartenkontingent wurde aufgestockt, damit 450 Fans ihre Lieblingsgruppen live erleben konnten. Trovasur, die selten das Vergnügen geben, und Hoamatbeat, die es noch nicht lange zu sehen gibt. Die Fusion bestach im atemberaubenden Finale.

Manchmal bringt die Ferne die Heimat näher. So kam es, dass „Hoamatbeat“ ausgerechnet auf einer Reise in Peru gegründet wurde. Das Singen in Lederhosen am Fuß des Machu Picchu führte am Ende des Urlaubs in ein kleines Studio in Havanna, in dem das Lied „Dahoam“ aufgenommen wurde. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat legten die vier sympathischen Jungs dann einen Raketenstart hin.

Trovasur und Hoamatbeat
Florian Kölbl, Florian Stecher, Stefan Stacheter, Sebastian Kölbl. Foto: Karin Sommer

Ihre Liedtexte sind einfach, direkt und ehrlich. Genau wie ihre Musik, die zum größten Teil aus eigenen Nummern und wenigen Coverversionen besteht. Sie geht ins Ohr, lädt zum Mitsingen ein und erinnert daran, dass bayerischer Folk-Rock ein wichtiger Teil der heimatlichen Kulturszene ist.

Jung, dynamisch und energiegeladen

Florian Stecher, Sänger, Liedschreiber, der Mann mit den vielen Gitarren, reißt das Publikum mit und bringt die weiblichen Fans zum Kreischen. Mit Stimme und Instrumenten an seiner Seite Stefan Stacheter, Piano, und der Kontrabassist Sebastian Kölbl. Ergänzt durch dessen Bruder Florian Kölbl, der mit seiner Trompete besonders im gemeinsam gespielten Finale mit „Trovasur“ punktete.

Trovasur und Hoamatbeat
Florian Kölbl und Florian Stecher von Hoamatbeat. Foto: Karin Sommer

Lebenslust, Intensität, Optimismus und Selbstvertrauen strahlen die vier Musiker aus, wenn sie meist mehrstimmig über die Themen singen, die sie bewegen. Bei „Do bin i dahoam und do mecht i irgendwann sterben“ und anderen Zeilen einiger Hits singen die Fans begeistert mit.

Kubanische Leidenschaft mal sieben

Ebenfalls vom Sterben handelt das erste Lied der Hauptband des Abends, „Trovasur“. „Wenn man unter der Erde ist, hat man nämlich endlich seine Ruhe“, verkündet Gerhard Höss und fesselt das Publikum mit seinem Wortwitz genau so wie mit seinen Gitarrensoli.

Trovasur und Hoamatbeat
Trovasur begeistert das Publikum. Foto: Karin Sommer

Seine Kollegen stehen ihm um nichts nach: Markus Aldenhoven (Gitarre und Gesang), Andreas Erlacher (Akkordeon), Matthias Erhardt (Percussion), Sebastian Erhardt (Guitarrón) und Klaus Miller (Percussion, Gitarre und Gesang). Seit zwanzig Jahren stehen die sieben Musiker gemeinsam auf der Bühne. Die Liebe zur kubanischen Musik hat sie vereint und hält sie zusammen, obwohl alle Bandmitglieder anderen Berufen nachgehen. Rául Piminchumo ist der Einzige, der akzentfreies Spanisch singt, aber das spielt überhaupt keine Rolle. Auch die bayrischen Musiker leben die kubanische Leidenschaft, vermitteln das Lebensgefühl, das Gefühlsintensität mit Leichtigkeit, Leidenschaft mit Rhythmus vereint.

Trovasur und Hoamatbeat
Gerhard Höss und Markus Aldenhoven von Trovasur. Foto: Karin Sommer

Die vielen gemeinsamen Jahre sind in jedem einzelnen Lied hörbar. Die Menschen im Saal schwingen mit den wunderbar harmonischen Stimmen, den abwechslungsreichen Improvisationen und dem Zusammenspiel der Instrumente zum betörenden Klangerlebnis.

Fulminantes Finale von Hoambeat und Trovasur

Trovasur und Hoamatbeat
Barbara Winkler führt durch den Abend . Foto: Karin Sommer

Barbara Winkler, die erste Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins Rottach-Egern, auf dessen Initiative dieses außergewöhnliche Konzert zustande kam, konnte das Finale der beiden Bands genießen. Sie hatte die beiden Gruppen zu Beginn des Abends vorgestellt und war wie die 450 Gäste von der gemeinsamen Darbietung aller Mitwirkenden begeistert. Boarische und spanische Klänge, generations- und genreübergreifend, die mit „Guantanamera“ einen fulminanten Abend zu Ende gehen ließen.

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