72. Tegernseer Kunstausstellung

Hochwertig: Die 72. Tegernseer Kunstausstellung

Kuratorin Eva Knevels und Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn. Foto: MZ

Die 72. Tegernseer Kunstausstellung steht ganz im Zeichen der Skulptur. Gemeinsam mit einheimischen Bildhauern sind überregionale Künstler eingeladen, ihre Werke im Alten Schalthaus und im Außenbereich zu zeigen. Malerei, Installation, Grafik und Fotografie stehen aber nicht im Schatten, sondern sind ebenso sehenswert.

Hochwertig und abwechslungsreich sei die Präsentation, sagte Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn und brachte es auf den Punkt. Die diesjährige 72. Tegernseer Kunstausstellung mit 33 Künstlerinnen und Künstlern und 76 Exponaten ist von ausgezeichneter Qualität und gelungen präsentiert.

72. Tegernseer Kunstausstellung
Eva Knevels: Olympiasee 50 Jahre I und II. Foto: MZ

Kuratorin Eva Knevels, selbst mit zwei Fotografien anlässlich 50 Jahre Olympische Spiele in München vertreten, betonte die Zusammenarbeit bei der Organisation mit Hilo Fuchs, Ursula-Maren Fitz, Kurt Gmeineder, Hans Schneider, Hans Weidinger und Peter Keck. Sie stellte die drei überregionalen Bildhauer als Highlights heraus.

Da ist der aus Steinberg stammende Bildhauer Richard Argreiter mit zwei kleinen Bronzen im Schalthaus sowie den drei Gnomen im Kurgarten vertreten. Der österreichische Künstler arbeitet in seinen gegenständlichen Werken das Zwischenmenschliche, die Dualität von Mann und Frau bestechend heraus. 

72. tegernseer Kunstausstellung
Prof. Richard Argreiter mit „Die Andere“ und „Dolorosa“. Foto: MZ

Der Mensch ist auch Gegenstand des international bekannten Holzbildhauers Andreas Kuhnlein, der durch seine zerklüftete Darstellung die Verletzbarkeit des Menschen, selbst bei einem Herkules, in frappierender Weise nahebringt.


Andreas Kuhnlein: „Herakles“ und Ekaterina Zacharova: 3 Werke aus „Parallelwelten“. Foto: MZ

Saeid Ahmadi stammt aus dem Iran und lebte in der Ukraine, weil er dort gegenständlich arbeiten konnte, flüchtete bei Kriegsausbruch mit seiner Familie und lebt jetzt in Holzkirchen. Mit drei kleinen Bronzeplastiken ist er in der Ausstellung vertreten.


Otto Wesendonck mit „Kuss“ (Detail). Foto: MZ

Eine lebensgroße Bronzeplastik „Kuss“ hat der überregional bekannte Waakirchner Bildhauer Otto Wesendonck mitgebracht, die bei der Vernissage Bewunderung hervorrief. Seine abstrakte Edelstahlskulptur „Balance auf Messers Schneide“ auf der Länd beeindruckt in ihrer Schönheit ebenso wie in ihrem aktuellen Bezug.

Konrad Broxtermanns „Griechischer Kopf“ ist vor dem Alten Schalthaus zu sehen und Wolfram-Maria Felder zeigt seine Granitarbeit „Blaue Wellen“.


Ursula-Maren Fitz: „IM TANZ“ und Hans Schneider: „Gruß an Wesselmann“ und „Die beste Zeit“. Foto: MZ

Glas ist der aktuelle Werkstoff von Ursula-Maren Fitz. „IM TANZ“ nennt sie ihre in Glas eingeschmolzenen Figuren. Die skurillen Figuren von Hilo Fuchs sind aus Keramik gearbeitet und auch Waltraud Milazzo arbeitet mit Steinzeug, wobei sie aktuelle Themen aufgreift. Ohne Titel, aber ebenso aktuell ist Priska Büttels Objekt.

Antonia Leitner ist mit ihrer Bronzeserie „Duo“ vertreten, in der sie die Schritte der Annäherung zweier Wesen Anflug, Verknüpfung, Verschmelzung darstellt.


Lisa Mayerhofer: Kaffeegsatzl. Foto: MZ

Zwischen Skulptur und Bild steht das bestechende Werk von Lisa Mayerhofer, die wieder einmal mit ihren feinsten Arbeiten aufwartet. Samenblätter hat sie ebenso zusammengefügt wie Fotos mit Kaffeesatz und Naturmaterialien.

Aber auch Malerei und Fotografie stehen in keiner Weise gegenüber der Skulptur im Hintergrund. Hier seien nur einige Beispiele genannt. „Goldschuh“ heißt Klaus Altmanns abstrahiertes Aquarell in faszinierender Farbe.


Peter Keck „Am Kanal“ und Priska Büttel: O.T. Foto: MZ

Die Farbe spielt auch bei Peter Keck eine herausragende Rolle. Der Gmunder Künstler kehrt mit seinem Bild „Am Kanal“ zur gegenständlichen Malerei zurück. Gewohnt abstrakt und tiefgründig ist das großformatige Acrylbild von Jürgen Welker. Aus ihrer Serie „Parallelwelten“ zeigt Ekaterina Zacharowa drei Ölbilder, in die es sich lohnt, sich hineinzuvertiefen.


Ulrike Waninger O.T. I bis III. Foto: MZ

Neu im Reigen der ausstellenden Künstler ist Ulrike Waninger, die drei feine Bleistiftzeichnungen präsentiert. Riccardo Milazzo zeigt dieses Mal keine Zeichnungen, sondern Fotos, die er teilweise mit Zeichnungen überarbeitet.

72. Tegernseer Kunstausstellung
Anastasia Kohler: „Grunstich“ und „Blaustich“. Foto: MZ

Die Jugend ist mit der 16jährigen Anastasia Kohler vertreten. Sie wiederum hat Porträtzeichnungen mitgebracht, die von großem Talent zeugen.


Rudi Leitner: „Landschaft bei Hausham“. Foto: MZ

Ein Dank geht an die Organisatoren der 72. Tegernseer Kunstausstellung, dass sie drei Bilder des im Juni verstorbenen Haushamer Künstlers Rudi Leitner in die Ausstellung aufgenommen haben.

Des Weiteren sind Arbeiten folgender Künstlerinnen und Künstler zu sehen: Heidi Barnstorf, Kurt Gmeineder, Werner Gruß, Andreas Hars, Norbert Herbert, Suse Kohler, Lucia Kordecki, Hans Schneider, Brigitte Siebeneichler, Sopi von Sopronyi, Hans Weidinger und Dietmar Wölfl.

Die 72. Tegernseer Kunstaustellung im Alten Schalthaus Tegernsee in der Hochfeldstraße 3 ist bis zum 3. Oktober täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Zum Weiterlesen: Die 49. Tegernseer Woche

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