Beatles

Come together in der Beatles-Night

Paul, George, Ringo und John im 2. Teil des Abends. Foto: Petra Kurbjuhn

Konzert in Bad Wiessee

Was führt Menschen voller Lebensfreude zusammen? Richtig, die Musik. Und welche Musik kann zusätzlich Generationen zusammenführen? Richtig, die Musik der Beatles. In der Spielbank Bad Wiessee gab es eine brillante, täuschend echte Show im Tribute Concert.

Dreimal verschoben, endlich möglich: Die Beatles Night. Das Publikum ist zum Großteil 60 plus, aber es werden auch Gäste jüngeren Datums gesichtet, in froher Erwartung einer Zeitreise in die sechziger und siebziger Jahre.

Und dann kommen sie, John, Paul, George und Ringo. Auf den ersten Blick ist John wirklich John Lennon mit der Nickelbrille und startet sofort mit Pep und „Rock’n Roll Music“. Die Begrüßung in Englisch, ganz authentisch: „Glad to be here in Bad Wiessee“. Die sympathischen vier Musiker nehmen immer wieder das Publikum mit, so widmet Paul „All My Loving“ allen schönen Frauen hier in Bad Wiessee und danach fordert er auf: Wir brauchen euch, natürlich mit englischem Akzent, mit Yeah, Yeah, Yeah in „She Loves You“.

Beatles
Paul im Solo. Foto: Petra Kurbjuhn

Zunehmend macht das Publikum mit, ist textsicher und schon bald sieht man weißhaarige Herren und bebrillte Damen lauthals mitsingen, klatschen, tanzen, wippen. Ja, klar, Fotografin und Autorin tun auch mit, da gibt es keine Bremse. Gekreischt wurde nicht, das verbietet das Alter, auch in Ohnmacht fiel kein weiblicher Fan.

Der Sound ist in der Tat identisch mit den Originalen, die Stimmen klingen authentisch und die braven schwarzen Anzüge mit weißen Hemden weisen auf die Zeit vor 60 Jahren hin, auch die synchronen Verbeugungen nach jedem Song.

Beatles
George und John. Foto: Petra Kurbjuhn

In der Moderation, aber auch in den Soli wechseln sich die vier Musiker ab. Keineswegs spielen John und Paul die erste Geige. Auch Ringo kommt zu Wort und ist typisch Ringo mit seinem Witz, seiner Stimme und seinen Soli am Schlagzeug und seinen Kusshänden ins Publikum.

So berühmt wie Elvis werden

Als bei der Moderation plötzlich doch akzentfreies Deutsch gesprochen wird, erklärt George, ja, das habe man damals in Hamburg gelernt, als sie auf der Reeperbahn spielten und neben den Toiletten schlafen mussten. Dort habe ein Elvisplakat gehangen. „Wir haben gesagt, wir werden einmal so berühmt wie Elvis und werden auch einen Film drehen.“


George, Ringo und John. Foto: Petra Kurbjuhn

Und schon kommt „A Hard Days Night”. Jetzt wechselt Paul zum Keyboard, um sein Lied, das ihm im Schlaf einfiel, zu spielen: „Yesterday“ und der winzigkleine Fehler, nämlich, dass Paul McCartney Linkshänder ist, wird sofort unwichtig.

Mit Yellow Submarine in der Mangfall

Nach der Pause kommen die vier neuen Beatles in den Uniformen von Sergeant Pepper und auch die Musik wird eine andere, denn es kommt die Zeit des Umbruchs der 68er Jahre. Aber in Bad Wiessee wird es recht regional, denn Ringo verkündet, man sei mit einem „Yellow Submarine“ die Mangfall heraufgekommen bis nach Bad Wiessee.


Ringo. Foto: Petra Kurbjuhn

Der Song geht nahtlos über in Georges „While My Guitar Gently Weeps“ und der neue George spielt die Soli so perfekt wie weiland Eric Clapton auf dem Weißen Album und erntet stürmischen Applaus. Nach „Lady Madonna“ fordert Paul das Publikum auf, die Smartphones zu zücken. War es früher das Feuerzeug, eins habe ich gesichtet, waren es jetzt die Handys, die alte und junge, Damen und Herren hingerissen zu „Let It Be“ schwenkten. In der Tat, bei geschlossenen Augen hört man den echten Paul.

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John ganz echt mit Nickelbrille. Foto: Petra Kurbjuhn

Die Verzückung wechselt zu Mitsingen bei „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ und dann kann George noch einmal sein Können an der Gitarre in „Here Comes The Sun“ beweisen. Mit „Come Together“ soll das Konzert zu Ende sein, aber das Publikum entlässt die vier Pilzköpfe natürlich nicht.

Give Peace a Chance

Und so kommt es doch noch in den Genuss wichtiger Titel, wie „Eight Days a Week“ aus den Anfängen und „Give Peace A Chance“, das mit John Lennon und Yoko Ono in dem bekannten Bed-Ins 1969 aufgenommen wurde. Eigentlich ein schöner zeitgemäßer Abschluss, aber mit „Hey Jude“ kann noch einmal das gesamte Publikum in einer Endlosschleife mitsingen bis sich die vier „Liverpooler“ mit „Good Save The King“ und einem herzlichen Danke an die echten John, Paul, George und Ringo very British verabschieden.


Ringo und George. Foto: Petra Kurbjuhn

Und jetzt kommt die Auflösung: Seit über 20 Jahren verkörpern die vier charismatischen Musiker der ReBeatles ihre Idole und zählen mit ihren originalgetreuen Beatles-Outfits, den authentischen Stimmen und dem identischen Sound, dem Ludwig-Schlagzeug, dem Höfner-Bass und den Rickenbacker-Gitarren unter den vielen Beatles-Tribute-Shows, Musicals und Revival-Bands in aller Welt mit zu den besten Beatles-Bands die es gibt. ReLennon ist Andrew „John“ Kohlenberg, ReCartney ist Martin „Mc“ Schurig, ReHarrison ist Eddy „George“ Oil und ReStarr ist Chris „Ringo“ Schüßler.


Die ReBeatles. Foto: Petra Kurbjuhn

Zum Weiterlesen, aber es war nicht das letzte Mal!: The last time

Es ist richtig, dass KulturVision vorwiegend Nachberichte von Veranstaltungen veröffentlicht, die das Publikum noch genießen kann, also Theater und Ausstellungen, Vorberichte von einmaligen Veranstaltungen zum Neugierigmachen von regionalen Kulturschaffenden verfasst. Ab und zu darf die Regel gebrochen werden, wenn Autorin und Fotografin sich auch einmal etwas Gutes tun wollen. Das hat funktioniert.

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