Der Fotograf Thomas Plettenberg mit seinem Lieblingsmotiv.

Entschleunigung zum Fest

Der Fotograf Thomas Plettenberg mit seinem Lieblingsmotiv. Foto: KN

Kalender Neuerscheinung

Seit Jahren produziert der Fotograf Thomas Plettenberg Kuhkalender, in dem er überraschende, berührende Fotografien zusammengestellt. Immer wieder gelingt es ihm aufs Neue „Meine Kühe“ , vermeintlich vertraute und oft gesehene Motive, mit anderen Augen zu sehen.

Glücksmomente nennt Thomas Plettenberg die Augenblicke, in denen es ihm gelingt, ein Foto zu machen, das Bestand hat, das man sich einen Monat lang gern anschauen mag, ein Foto, das sein Lieblingsmotiv, die Kuh in wieder einmal neuem Licht zeigt. Denn die Kuh kann durchaus stolz, frech oder neugierig schauen, wichtig ist es, diesen einen Moment zu erhaschen. Oft passiere es ihm, sagt der Fotograf, dass er unterwegs anhalte, weil er ein Motiv erhaschen wolle, aber dann stürmen die Kühe davon.

Der Kalender 2017 startet mit einem am Euter der Mutter saugenden Kalb, ein friedliches, ein heile Welt ausstrahlendes Bild. Mich berührt am meisten die Fotografie der drei Kuhköpfe, bei der die eine Kuh ihr Ohr wie zärtlich und beschützend über den Kopf ihrer Nachbarin legt. Dieses Foto könnte ich mir länger als einen Monat täglich anschauen.

Titelbild Kalender 2017. Foto: Thomas Plettenberg
Titelbild Kalender 2017. Foto: Thomas Plettenberg

Aber auch die anderen Motive sind ob ihrer Vielfalt und ihrer starken Wirkung eindrucksvoll. Stolz und Kraft kann man da hinein interpretieren in die Tiere mit ihren großen ausladenden Hörnern, wie sie auf den Mann mit der Kamera schauen. Ihm seien die Hörner aus ästhetischen Gründen wichtig, meint Thomas Plettenberg und so tragen die meisten „seiner“ Kühe auch Hörner.

Auf das Oberbayerische Fleckvieh indes ist er nicht abonniert, gern fotografiert er auch Rassen, die man nicht so oft sieht, insbesondere das im Allgäu und der Schweiz eher beheimatete Braunvieh. „Ich finde diese Kühe mit ihren fluffigen Ohren besonders anziehend“, sagt er.

Seltene Rasse aus dem Salzburger Land

Für das Titelbild des diesjährigen Kalenders hat sich Thomas Plettenberg eine seltene Rasse ausgewählt. Bis ins Salzburger Land sei er gefahren, um um sie zu finden und zu fotografieren. „Sprinz“, so sagt er, heißt die Sorte. eine altösterreichische Rinderrasse, die er in der Arche am Seewaldsee fand. Etwa 400 Aufnahmen fertigte er, um das eine Bild auswählen zu können. Es ist eine Porträtaufnahme eines jungen Tieres, das satt und selig im Gras liegt. Schade, dass man es bald umblättern muss.

Für Thomas Plettenberg hat seine Begeisterung für das Motiv Kuh etwas mit Entschleunigung zu tun. Der Merkurfotograf, der täglich zahlreiche Termine zu absolvieren hat, findet bei der Beschäftigung mit seinem Lieblingsmotiv selbst die Ruhe, die für die künstlerische Fotografie erforderlich ist.

Heimat – zwischen Tradition und Moderne

Zur Zeit kann man seine Arbeiten im Stadtmuseum Bad Tölz sehen. Er stellt gemeinsam mit der Designerin Katharina Probst und der Fotografin Julia Schmidt unter dem Titel „Heimat – zwischen Tradition und Moderne“ aus. Die Ausstellung läuft bis zum 15. Januar.

Wer aber seinen Lieben zum Weihnachtsfest einen Beitrag zur Entschleunigung liefern möchte, der kann den Kuhkalender „Meine Kühe 2017“ erwerben. Zu bestellen unter Telefon: 08021/507020 oder www.kuhfoto.de

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