Die jungen Wilden – Die Regisseurin Sarah Mayer

Die junge Regisseurin Sarah Mayer verfolgt ihren Traum. Foto: SM

Die jungen Wilden – Sarah Mayer

Sie sind außergewöhnlich, kreativ und innovativ – in der Reihe „Die jungen Wilden“ stellt die KulturVision junge Kunst- und Kulturschaffende sowie Menschen mit tollen Ideen vor, die mit ihren Werken und Persönlichkeiten die Szene aufmischen und einen mit in ihre eigene Welt nehmen. Heute im Porträt: die junge Regisseurin Sarah Mayer.

„Filme sind dazu da, sich selbst zu erkennen und daraus eine Hilfestellung für das eigene Leben mitzunehmen.“ Sarah Mayer hat schon als Kind eine wichtige Erkenntnis aus ihren Lieblingsfilmen gezogen – sie möchte in die Filmbranche einsteigen. Eine junge Regisseurin, die mit Leidenschaft ihren Traum verfolgt.

Die traumhafte Filmwelt

Schon früh in ihrem Leben ließ sich die Miesbacherin in die Welten von Peter Pan und anderen animierten Helden ziehen. „Wenn man einen Film ansieht, dann ist das eine schöne Flucht aus der Realität, in der man völlig in die Geschichte eintaucht“, erzählt die 19-Jährige. Was zunächst auf der Hand zu liegen scheint, stellte sich für Sarah Mayer aber als weniger passend heraus. Denn die Schauspielerei lag ihr überhaupt nicht, auch als sie es in der Theater AG des Gymnasiums Miesbach ausprobierte.

Die Leidenschaft Regie

Bald wurde ihr klar, dass es der Aufbau der Szenen, die Kameraführung und der Schnitt war, welche sie an den verschiedenen Kinostreifen so faszinierte. Auch wenn es mittlerweile vor allem Fantasy- und Horrorfilme sind, welche die junge Regisseurin beeindrucken, so ist die Anziehungskraft der Filmwelt stets gleichgeblieben.

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Die Leidenschaft für Regie war in ihr entfacht und ein P-Seminar im Fach Kleinkunst, in welchem sie an einem Film mitwirkte, bestärkte diese. Für das Gymnasium wirkte sie während der Coronazeit dann auch an einer virtuellen Schultour durch das Gebäude mit, um den zukünftigen Fünftklässlern das eigentlich in Präsenz stattfindende Ereignis, auf den Bildschirmen zuhause zu ermöglichen.

Regisseurin Sarah Mayer Filmset
Filmen, Szenen ausarbeiten und der Schnitt – alles Elemente in Sarah Mayers Studium. Foto: SM

Nach ihrem Abitur 2021 stand sie dann vor der großen Frage: Wie geht es weiter? „Ein klassisches Studium ist nichts für mich, das war gleich klar. Ich brauche mehr praktische als theoretische Erfahrung.“ Die Filmbranche sei immer noch ein „risky business“ sagt die Miesbacherin selbst, aber mit dem Rückhalt ihrer Eltern wagte sie trotzdem den Schritt in Richtung Traumjob Regisseurin.

Nun studiert sie bereits im dritten Semester an der Deutschen Pop in München. Kameraführung, Film- und Postproduktion sowie verschiedene Managementkurse – mit ihrem Wissensschatz und den gesammelten praktischen Erfahrungen möchte sie nach ihrem Abschluss an die richtigen Filmsets, um dort den Profis über die Schulter zu blicken.

Nicht eine Regisseurin unter vielen

Durch ihr Studium habe sie nun ein Verständnis dafür, wie die einzelnen Elemente beim Film zusammenspielen, wie am Ende alles einen Sinn, eben einen richtigen Film, ergibt. „Neben der Leidenschaft braucht man vor allem Vorstellungskraft, eine bestimmte Vision vom Endprodukt“, erklärt sie. Schon als Kind habe sie sich beim Lesen von Büchern vorgestellt, wie die Szenen in einem Film aussehen würden.

Dass sie sich mit ihrem Berufswunsch Regisseurin in eine hart umkämpfte Branche begibt, ist ihr wohl bewusst. „Aber ein Produkt auf der Leinwand zu sehen, welches man sich selbst so ausgedacht hat, das ist es was mich antreibt.“ Wichtig sei es vor allem, seinen eigenen Stil zu entwickeln, weiß die junge Regisseurin. Oscarprämierte Vorbilder wie Tim Burton, Wes Anderson und Greta Gerwig mit ihrer ganz eigenen Kameraführung, Farbigkeit und Szenensetzung faszinieren Sarah Mayer.

Regisseurin Sarah Mayer Kurzfilm
Eine Szene aus ihrem Kurzfilm „Villain(-ish)“. Foto: SM

Auf dem Weg zu ihrem eigenen Stil hat sie bereits zwei Kurzfilme und ein Musikvideo produziert. Als bekennender Horrorfilm-Fan findet sie es spannend, verschiedene Genres miteinander zu kombinieren. „Man glaubt es zwar nicht, aber in einem Horrorfilm kann man zwischenmenschliche Verbindungen sehr gut bildlich darstellen.“ Aber auch die aufwendige Produktion von Fantasyfilmen, mit den nachgebauten Szenerien und beeindruckenden Effekten, interessieren die junge Regisseurin.

Zukünftig sieht sie sich aber mehr in der Welt der Indie- und Low-Budget-Produktionen, welche mit ihrem puristischen Stil begeistern. Sarah Mayers Wunsch ist es, bald nach London zu ziehen und dort komplett in die Filmindustrie einzutauchen – so wie es sich die junge Regisseurin schon immer erträumt hat.

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