Ägypten in Valley

Manfred Lehner: Himmelskreuz.

Ausstellung in Valley

Die Bürger mögen aus dem Rathaus noch etwas anderes als Steuererklärungen mitnehmen, wünscht sich Valleys Bürgermeister Andreas Hallmannsecker und eröffnete am Samstag die erste Ausstellung „Kunst im Rathaus“ mit Fotografien von Manfred Lehner und Christian Bludau.

Die Gemeinde Valley sei gesegnet mit Kulturschaffenden und so wolle man ein neues Podium schaffen, diese Kultur der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Die Kulturreferenten der Gemeinde Reinhard Klamet und Richard Hillmeier hatten gemeinsam mit der Malerin Barbara Bertram diese Präsentation organisiert.

Bürgermeister Andreas Hallmannsecker, Reinhard Klamet und Irene Paul umrahmten die Vernissage musikalisch. Foto: Monika Ziegler

Unter dem Titel „Andere Blickwinkel“ machen die zwei Fotokünstler Christian Bludau und Manfred Lehner den Anfang. Sie haben ihre Heimatgemeinde Valley als Motiv genutzt, zeigen aber dem Betrachter völlig neue Sichten.

Manfred Lehner vermittelt mit seiner Schwarz-Weiß-Serie seinen ganz eigenen Blick auf die Mitterdarchinger Pfarrkirche St. Michael. Über dem dreieckigen Dach entdeckte er gekreuzte Kondenzstreifen von Flugzeugen. Im Dachstuhl der Kirche, dessen Turm schon 1380 erste Erwähnung fand, entdeckte der Fotograf eine Menge, was sich im Laufe der Jahrhunderte ansammelte. Darunter befinden sich viele, sehr unterschiedliche Kreuze, die wohl bisher kaum jemand gesehen hat.

Die beiden Fotokünstler Manfred Lehner und Christian Bludau (v.l.). Foto: Monika Ziegler

Aus dem Dachfenster fotografierte Manfred Lehner zu Allerheiligen die Valleyer an den Gräbern ihrer Verstorbenen, ein gewaltiger Schatten des Kirchturms gibt dem Foto den symbolischen Charakter des Tages. Wie Ägypten in Valley wirkt ein weiteres Foto, das an die Pyramiden erinnert, aber nur die ganz besondere Sicht auf die dreieckige Struktur der Kirche herstellt.

Auch Spinnennetze haben es Manfred Lehner angetan. Unorthodox und eine Geschichte erzählend fällt insbesondere das Bild mit der Christusstatue ins Auge.

Der Sollacher Fotograf Christian Bludau wählte eine ganz andere Arbeitsweise. Seine Farbfotografien sind zum großen Teil Panoramabilder, die er aus vielen Einzelfotos am Computer nahtlos zusammen setzt. Der Bauingenieur, der seit 10 Jahren in der Gemeinde wohnt, zeigt damit Ansichten seiner Wahlheimat, wie man sie nicht immer sieht.

Christian Bludau: Panoramabilder. Foto: Monika Ziegler

Neben „normalen“ Panoramabildern von Trachtlern beim Feldgottesdienst und beim Maibaumaufstellen, hat er 360-Grad-Aufnahmen eines Objekts so zusammengesetzt, dass der Fluchtpunkt in der Mitte liegt, das heißt, er stauchte 16 Fotografien zusammen und spaltete sie wie ein Fächer wieder auf. Dabei entstehen spannende Sichten, wie man sie normalerweise nicht wahrnimmt.

Besonders spektakulär ist das Foto vom Wald, wofür Christan Bludau 48 Einzelbilder in zwei Ebenen so miteinander montierte, dass eine Kugel, also Dreidimensionalität entstand.

Zur Premiere des neuen kulturellen Angebotes in der Gemeinde Valley waren viele Kunstinteressierte gekommen, sie konnten sich nicht nur an den neuen Sichten auf ihre Gemeinde der beiden Fotografen erfreuen, sondern auch an „den neuen Tönen im Rathaus“, wie Hallmannsecker sagte, denn Irene Paul und Reinhard Klamet umrahmten die Veranstaltung musikalisch.

Die Ausstellung ist bis zum 28. April und ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.

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