Kyffhäuser-Denkmal

900 Jahre Kaiser Barbarossa

Das Kyffhäuser-Denkmal. Foto: Heiko Kolbe

Kultur- und Ausflugstipp von KulturVision

Das Kyffhäuser-Denkmal im südlichen Harz wartet in diesem Jahr mit besonderen Attraktionen auf, schließlich wird der 900. Geburtstag von Friedrich I. Barbarossa gefeiert, der der Sage nach im Berg schläft und eines Tages wiederkehren soll. Jetzt schon schaut er aber auf das Denkmal.

Kaiser Friedrich I. feiert Geburtstag. Vor 900 Jahren erblickte er das Licht der Welt und starb im Alter von 67 Jahren auf dem Kreuzzug nach Jerusalem. Diesen Kaiser des Mittelalters zu gedenken, hat sich die Kur & Tourismus GmbH Bad Frankenhausen für 2022 auf die Marketing-Fahne geschrieben.

Seit dem 1. August und noch bis zum 30. September ist das riesige Bodendenkmal im Tal der Goldenen Aue vom Turm des Kyffhäuser-Denkmals zu besichtigen. Das weltgrößte Bodenbild von 500 mal 500 Metern zeigt Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Es wurde von Landschaftsarchitektin Dr. Gabriele Seelemann und ihrem Team FAGUS entworfen und von zahlreichen Handwerksbetrieben der Region auf dem 33 Hektar großen Acker von Landwirt Jürgen Niederhäuser nach den Wünschen der Kur & Tourismus GmbH Bad Frankenhausen als Auftraggeber umgesetzt.

Barbarossa in der Höhle

Der sagenumwobene Kyffhäuser ist an sich schon eine Reise wert. In der Barbarossahöhle können sich Besucher vorstellen, wie der 1122 geborene Friedrich I. mit dem roten Bart an dem Steintisch sitzt und darauf wartet, dass er wiederkehrt. Der Bart ist mittlerweile gewachsen, so glaubt man und reicht schon mehrfach um den Tisch herum. Alle 100 Jahre wache er auf und, so erzählt die Sage, wenn die Raben noch um den Berg kreisen, dann schlafe er ein weiteres Jahrhundert.

Kyffhäuser-Denkmal
Blick zum Kyffhäuser-Denkmal. Foto: Heiko Kolbe

Auf einem Bergvorsprung thront die mittelalterliche Burgruine der Burg Kyffhausen. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch das Kyffhäuser-Denkmal zu Ehren Kaiser Wilhelms I. ergänzt. Das 81 Meter hohe pompöse Denkmal ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig (91 Meter) und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica (88 Meter) das drittgrößte Denkmal in Deutschland.

Kaiser Wilhem I., der mit der Reichseinigung von 1871 die Barbarossasage erfüllt und den alten Rotbart erlöst hat, wurde oft überschwänglich als der „Weißbart auf Rotbarts Throne“ bezeichnet. So heißt es auf der Webseite des Kyffhäuser-Denkmals.

Mittelalterliches Markttreiben

Heute ist das Gesamtensemble aus Burgruine, Denkmal und Bodenbild mit einer Reihe von Veranstaltungen eine Reise in den Südharz wert. Es gibt mittelalterliches Markttreiben mit viel Musik, Gaukelei und ritterlichen Raufereien. Der Drache Fangdorn entsteigt dem Berg und verteidigt seinen Schatz gegen dreiste Räuber. Dreimal am Tage ist diese Show zu sehen, am Samstagabend kommt eine Spätvorstellung gegen 21 Uhr.

Die gewaltige, einst 600 m lange Burg wurde in der Regierungszeit Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) vollendet. Ein Aufenthalt von ihm in seiner Burg ist nicht belegt, aber wahrscheinlich. Durch die monumentale Größe des Kyffhäuser-Denkmals teilweise überbaut und in den Hintergrund gerückt, kann man jedoch heute noch beeindruckende, mittelalterliche Baukunst bewundern.

Kyffhäuser-Denkmal
Besucher am weltweit tiefsten Brunnen der Burganlage. Foto: Heiko Kolbe

Der Barbarossaturm der Oberburg, eine quadratische, heute 17 m hohe Bergfriedruine mit 3 m dicken Mauern, lässt jeden Besucher die Wehrhaftigkeit dieser Burg spüren. Unvergessen bleibt auch ein Blick in den 176 m tiefen Burgbrunnen, den tiefsten der Welt. Er sicherte damals nach jahrzehntelanger Arbeit die Wasserversorgung der Burgbewohner. Die Unterburg, der besterhaltene Teil der einstmals dreigeteilten Burg, präsentiert sich mit einer eindrucksvollen geschlossenen Ringmauer in Originalgröße. Die Mittelburg wurde durch einen Mühlsteinbruch zerstört. Es entstand eine romantische Felsenschlucht, welche die Unterburg mit dem Denkmalsgelände verbindet.

Goethe in der Felsenschlucht

Lediglich zwei Mauerwerksreste sind von der ehemaligen Mittelburg erhalten geblieben. Ein Steinbruch, in dem Mühlsteine gefertigt wurden, zerstörte diesen Burgteil fast vollständig. Sozusagen als Nebenprodukt ist eine romantische, wildzerklüftete Felsschlucht entstanden, die schon 1776 Goethe faszinierte und ihn zu einigen hier angefertigten Skizzen animierte. Die eindrucksvolle geschlossene Ringmauer der Unterburg ist teilweise in der Originalhöhe von 10 m erhalten geblieben. Heute wird die Unterburg für Musik- und Theaterveranstaltungen genutzt.

Auf der Webseite finden Sie alle Informationen zu Anreise, Führungen, Veranstaltungen. Einige der Texte sind dieser Webseite entnommen.

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