Ausstellung Otterfing

Malerei, Fotografie, Keramik und Skulptur

Die Otterfinger Kulturwoche wurde von Hertha Böhner initiiert. Hier ihre Fotoserie „Die 4 Jahreszeiten“. Foto: MZ

Ausstellung in Otterfing

Mit einem gigantischen Aufwand meisterte der Arbeitskreis Kunst und Kultur gemeinsam mit der Gemeinde Otterfing die Eröffnung der Otterfinger Kulturwoche. Chapeau, wie die Engagierten mit ihrem Konzept den Besuchenden einen sicheren Abend schenkten. Hier finden Sie einen Bericht zur Ausstellung, im Paralleltext einen Bericht zum Eröffnungsabend.

Die Mail kam am Samstagvormittag. „Aufgrund der neuen Inzidenzzahlen haben sich die Hygienevorschriften verändert. Einlass ist schon ab 18.30 Uhr und es müssen sich alle testen lassen.“ Als ich pünktlich eintreffe, ist der Schulhof zu einem Testzentrum umfunktioniert. Mehrere Teststationen, vom Verein und von Mitarbeiterinnen der Verwaltung besetzt, testen die Ankommenden. Kostenfrei für Geimpfte, gegen Gebühr für Ungeimpfte.

Ausstellung Otterfinger Kulturwoche
Auch Kinderbilder sind in der Ausstellung zu sehen. Foto: MZ

Im Hof ist eine Feuerschale, es gibt Getränke und die auf das Testergebnis Wartenden plaudern miteinander. Großartig, dass es trotz der hohen Inzidenzzahlen doch Kultur gibt, höre ich. Die Otterfinger Kulturwoche startet also. Cornelia Seitz, Sprecherin des Arbeitskreises Kunst und Kultur vom Bürgerforum Otterfing sagt: „Wir haben uns bemüht, das Ambiente chic zu gestalten.“

Nachdem vom Landratsamt die Allgemeinverfügung erlassen worden sei, dass die Veranstalter überdenken mögen, ob Großveranstaltungen stattfinden sollen, habe man entschieden, dass Sicherheit oberste Priorität habe und deshalb die Schnelltests am Eingang verpflichtend gemacht.

Friesin
Cornelia Seitz: Friesin. Foto: MZ

Man werde jetzt von Abend zu Abend überlegen, wie es weitergehen werde. Ab 1. November gelte FFP2-Maskenpflicht. Die Abstände habe man in der Schulaula genau abgemessen. Zwischen den Stühlen stehen Kartons mit LED-Kerzen, die eine heimelige Atmosphäre vermitteln.


Gabriele Hofweber: Wasser und Feuer. Foto: MZ

Die Ausstellung von 17 Otterfinger Künstlerinnen und Künstlern werde am Sonntag mit einer Vernissage eröffnet, könne aber jetzt bereits angeschaut werden. Einen Publikumspreis indes gebe es heuer nicht.

Adamo
Ivana de Faveri: Adamo. Foto: MZ

Bürgermeister Michael Falkenhahn dankte dem gesamten Team für die Vorbereitung und die Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen und würdigte, „wie viele Hände hier tätig sind“.

Die Ausstelllung, so kann man in der Sonderausgabe des Kulturmagazins vom Arbeitskreis Kunst und Kultur nachlesen, begründete die Otterfinger Kulturwoche. Nachdem 2003 bei der 1000-Jahrfeier Otterfings erstmals eine Ausstellung zu sehen war, wurde sie ab 2004 unter der Ägide von Hertha Böhner zur ständigen Einrichtung.

Otterfinger Kulturwoche seit 2004

Begleitend gab es Musik und Lesungen, später entwickelte sich daraus die Otterfinger Kulturwoche, zu der zunehmend neben Otterfinger Kulturschaffenden wie Lisa Schöttl, Julian Shevlin und Katja Ebstein namhafte Künstlerinnen und Künstler von außerhalb eingeladen wurden.

Immer aber blieb die Ausstellung im Zentrum des Geschehens und nachdem Hertha Böhner 2018 die Leitung abgab, sind es nun Gabi Hofweber, Ivana de Faveri und Cornelia Seitz, die die Ausstellung organisieren. Dabei hat sich die Qualität sukzessive erhöht. Gabi Hofweber begründet das so: „Die Otterfinger Kulturwoche war natürlich immer eine schöne Gelegenheit und auch ein Ansporn sich künstlerisch weiterzuentwickeln.“

Die Ausstellung zeigt die künstlerische Vielfalt der Otterfinger hinsichtlich Technik und hinsichtlich Bildinhalt.

Otterfinger Kulturwoche
Manfred Lenzer: Reduziert auf das Maximum: Mystic Roses. Repro: MZ

Da sind die Fotografen Hertha Böhner und Manfred Lenzer, die zeigen, wie unterschiedlich das Medium genutzt werden kann. Hertha Böhner befasst sich mit Naturstudien in den Jahreszeiten und entdeckt am Otterfinger Waldrand Sehenswertes.

Manfred Lenzer indes experimentiert und wendet Fotografie ohne Linse für seine Arbeiten “Reduziert auf das Maximum“ an, womit er mystische Eindrücke erzielt.

Herbert Späth
Herbert Späth: Regatta am Tergernsee, Malerwinkel Rottach-Egern. Foto: MZ

Aquarellarbeiten findet man bei Adele Werner, die zarte Blütenformen zeigt und Herbert Späth, in dessen Bildern er die Schönheit der Region wiedergibt. Die Acryltechnik dominiert in der Malerei. Ivana de Faveri nutzt sie für gegenständliche ebenso wie für abstrakte Malerei.

Otterfinger Kulturwoche
Arne Hanselmann: Baum und Cumulus. Foto: MZ

Arne Hanselmann setzt auf farbstarke Kompositionen und Cornelia Seitz hat mit der „Friesin“ einen ausdrucksstarken Pferdekopf gemalt. Der abstrakten Malerei haben sich Tanja Klügl, Patricia Späth, Nicole Schächtele und Maria Ziegler verschrieben, während Gabriele Hofweber mit ihrer Mischtechnik spannende Akzente in der abstrakten Malerei setzt.

Otterfinger Kulturwoche
Tanja Klüg: Abstract. Foto: MZ

Feine Bleistiftzeichnungen von Tieren hat Ingrid Schenzinger gefertigt und Ingrid Eder nutzt die Kalligrafie für ihre Arbeit. Mit ihrer Monotypie bringt Jeanette Cerveny „Dia de los Muertos“, den heutigen Tag der Toten in Erinnerung.

Tag der Toten
Jeanette Cerveny: Dia de los Muertos. Foto: MZ

Einen Tisch mit formschöner Keramik in Blautönen gestaltete Beate Schöttl. Skulpturen aus Metall finden sich von Lorenz Kilian, während Ivana de Faveri farbenfrohe Vögel aufgehängt hat.

keramik
Beate Schöttl: Blautöne. Foto: MZ

Letztlich wird die Ausstellung von Bildern von Kindern ergänzt, eine gute Idee, um der nächsten Generation Wertschätzung zu erweisen und sie zur künstlerische Gestaltung anzuregen.

Lesetipp: Reiches künstlerisches Schaffen in Otterfing

In seiner Einführung würdigte Bürgermeister Michael Falkenhahn die „Rentnerband“ eine Gruppe Engagierter, die die Ausstellung in der Schulauala auf- und wieder abbaut. Im Kulturmagazin des Arbeitskreises Kunst und Kultur erzählt dazu Rudolf Brenninger einiges aus der Arbeit. Gabi Hofweber, Ivana de Faveri und Cornelia Seitz berichten in dem Heft über ihre Motivation sowie die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, insbesonder Ingrid Eder und Marion Wessely. Einen Überblick über die Geschichte der von Hertha Böhner initiierten Kulturwoche ist ebenso nachzulesen.

Die Ausstellung ist bis zum 6.11. täglich ab 19 Uhr zu sehen.

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