Patenschaft. Foto: Klaus Offermann

Zeugnis von Humanität und Hoffnung

Patenschaft. Foto: Klaus Offermann

 

Die Beziehungen zwischen Flüchtlingen und Asylhelfern dokumentiert eine Fotoausstellung, die jetzt in der Gemeindebücherei von Holzkirchen zu sehen ist. Klaus Offermann hat es verstanden, Unterschiede und Stimmungen in den Gesichtern einzufangen.

Das Projekt A-mentor wurde bei der Ehrenamtsmesse im Frühjahr des Jahres vorgestellt. Die Bürgerstiftung Holzkirchen hatte sich an der Ausschreibung der Initiative „Bürgerstiftungen stiften Patenschaften“ der Initiative Bürgerstiftungen (IBS) im Bundesverbandes Deutscher Stiftungen beteiligt. Die Initiative ist ein Element im Programm „Menschen stärken Menschen“, das vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.

Die Bürgerstiftung Holzkirchen besitzt das Gütesiegel, was einerseits, wie Klaus Offermann betont, ein Imagepunkt ist, aber auch andererseits berechtigt, an allen Ausschreibungen teilzunehmen. Und ist somit Projektträger für die Initiative, die mit 20 000 Euro gefördert wird. Klaus Offermann ist Projektmanager und Ulrike Henking und Anne Langhirt betreuen das Projekt vor Ort.

Es ging darum, Paten für Flüchtlinge zu finden, die sie bei der Integration unterstützen. Klaus Offermann erzählt: „Die beiden Kolleginnen waren von Anfang an in der Flüchtlingsarbeit dabei, sie haben gute Kontakte und daher konnten sie bereits bestehende Beziehungen zwischen Flüchtlingen und Helfern mit einem Patenschaftsvertrag zementieren.“

Patenschaft. Foto: Klaus Offermann
Patenschaft. Foto: Klaus Offermann

Darüber hinaus aber habe es auch zwei Informationsveranstaltungen gegeben, bei denen sich spontan Paten gefunden hätten. Derzeit gibt es 50 Paten in Holzkirchen, die zum größten Teil männliche Asylbewerber betreuen, denn 90 Prozent sind Männer. Einige der Fotos sind wie Familienbilder, denn auch die Kinder der Paten haben sich mit ihrem neuen „Patenkind“ ablichten lassen.

Bei diesen Patenschaften, so erklärt Offermann, gebe es wenig Beschränkungen, es könne durchaus sein, dass einer eher bei Sprachproblemen, ein anderer bei Behördengängen helfe und ein dritter mit den jungen Männern Sport treibe. Deshalb komme es auch vor, dass ein Flüchtling mehrere Paten habe.

Am vergangenen Freitag wurde die Ausstellung in der Gemeindebücherei eröffnet. Viele der Patenkinder waren gekommen, um ihre Fotos zu sehen, die Klaus Offermann von ihnen gefertigt hat. „Die Herzlichkeit war groß“, sagt der Fotograf, „sie sind mir um den Hals gefallen.“ Und so wird er ihnen auch Fotos zur Verfügung stellen.

Patenschaft. Foto: Klaus Offermann
Patenschaft. Foto: Klaus Offermann

Jetzt aber sind sie ein Zeichen der Willkommenskultur in der Marktgemeinde und strahlen Freude und Verbundenheit aus. Offermann hat bewusst auf jedwede Art von Effekt verzichtet. Er habe den Charakter der Gesichter und die Stimmung herausarbeiten wollen, sagt er. Dabei konzentrierte er sich auf das Wesentliche.

„Ich habe den Fokus auf die Augen gelegt“, meint er, das kommt am besten bei den Schwarz-Weiß-Fotografien zum Ausdruck. Der Gegensatz der Gesichter einerseits und die Verbundenheit zwischen Pate und Patenkind andererseits geben ein beredtes Zeugnis von Humanität und Hoffnung.

Die Ausstellung in der Gemeindebücherei Holzkirchen ist zu deren Öffnungszeiten im 1. Stock noch bis zum 13. November zu sehen. Wer selbst Interesse an einer Patenschaft hat, kann sich bei Ulrike Henking und Anne Langhirt unter E-Mail info@a-mentor.de oder bei der Bürgerstiftung Holzkirchen, Postfach 1103, 83601 Holzkirchen oder unter Telefon 08024-1075 melden.

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